Mittwoch, 23. Januar 2013

Haben die Sehnsucht nach Magnum Mandel und die Sehnsucht nach Liebe den gleichen Ursprung?


Wenn wir etwas wollen, dann am besten gleich. Und das ist uns noch zu spät. Am liebsten wäre es uns, wir könnten schon das haben, von dem wir noch gar nicht wissen, dass wir es wollen. 
Heute zum Beispiel wollte ich ein Magnum Mandel. Weil die Stunden davor einfach nichts hinhauen wollte. Das Problem ist nur, dass Winter ist und draußen schon genug Eis liegt, das niemand braucht. Zwei Stunden lang konnte ich an nichts anderes denken, außer an Vanilleeis mit Schokolade. Aber ich war mir sicher, in dem Moment, in dem ich eines kaufen würde, wäre es mir langweilig mit ihm. Und ich hätte lieber einen Marzipankeks. Deshalb habe ich mir überlegt, beides zu organisieren. Und dann lieber doch nicht. Aber je mehr ich es nicht hatte, desto mehr wollte ich es. So ist das immer. Mit allem. Andauernd. Aber warum wollen wir immer das haben, was wir nicht bekommen? Haben die Sehnsucht nach Magnum Mandel und die Sehnsucht nach Liebe den gleichen Ursprung? Und wenn ja, wo wohnt er, und welche U-Bahn führt uns zu ihm? Wirklich glücklicher sind wir nicht, wenn wir es gegessen haben. Aber es schmeckt uns gut. Und für einen kleinen Moment sind wir beruhigt. Etwas zu wollen, heißt etwas nicht zu haben. Und etwas nicht zu haben bedeutet, dass wir uns auf die Suche danach begeben. Auch wenn wir nicht wissen, wo wir damit anfangen sollen. Im Falle des Magnum Mandel wäre es vermutlich die Tiefkühltruhe gewesen. 
Wir kennen also den Anfang, aber nicht das Ende. Und ohne Ende gibt’s auch kein happy. Deshalb sollten wir da beginnen. Nicht zu suchen, sondern zu schauen, was uns glücklich macht. Und es dann einfach nehmen. Ohne groß zu überlegen. Denn dann sind wir zufrieden. Im heutigen Falle, wurde es ein großes Stück Sachertorte, das einfach in der Küche herum stand.